1983 geboren – und kaum ein Jahr später habe ich bereits mit dem scharfen Essen angefangen, denn bei einem Besuch in einem mexikanischen Restaurant hat mein Vater testen wollen, wie gut das Baby wohl Salsa verträgt. Und was soll ich sagen? Ich habe sie geliebt! Die Familienlegende besagt, dass ich die Schüssel Salsa mit nur einem Nacho als Löffelersatz leer gefuttert habe. Seit diesem Tage esse ich – wann immer möglich – am liebsten Scharfes.
Mit 15 habe ich begonnen, selbst Salsas zu kochen – erst nur mit einem „normalen“ Sortiment an Chilis aus dem Supermarkt. Mit 18 entdeckte ich das erste Mal Habaneros in einem deutschen Supermarkt, das war die Erleuchtung für mich. Im Jahr darauf habe ich nach intensiver Recherche im Internet geeignetes Saatgut gefunden, um die ersten eigenen Chilis anzubauen: zu Beginn nur 1 Sorte, im darauffolgenden Jahr waren es bereits 13 Sorten. 2006 war mit über 340 Sorten und fast 2000 Keimlingen der bisherige Höhepunkt erreicht. In diesem Jahr habe ich mich auch – aus der Chilileidenschaft heraus – entschlossen, den Beruf des Gärtners zu lernen.
Während meiner Arbeit in Gärtnereien habe ich mein Wissen über Chilis eingebracht und auf zwei Landesgartenschauen (Neu Ulm 2008 und Rechberghausen 2009) über Chilis referiert. In den Betrieben, in denen ich gearbeitet habe, gibt es mittlerweile mehr Sorten als zuvor, und das Verkaufspersonal ist auch besser dazu geschult.
Neben meinen Aktivitäten in der realen Welt habe ich mich auch in die virtuelle Welt begeben, um dort alles über Chilis zu lernen, aber auch um Erfahrungen und Wissen zu teilen. 2004 habe ich mich in einem Chiliforum angemeldet und über die Jahre intensive Kontakte zu vielen Chiliheads in der ganzen Welt aufgebaut. Bei einer Amerika-Reise 2010 habe ich dann auch einige von ihnen persönlich kennengelernt.
Durch meine Chilifeste, die ich über die deutschen Chiliforen bekannt gemacht habe, kenne ich mittlerweile mehr als 100 Chili-Freunde persönlich. Etliche sind von weit her angereist, um dabei zu sein – auch Sauceproduzenten und HotShop-Betreiber. Bei diesen Veranstaltungen haben wir verschiedene Wettbewerbe ausgerufen, wie ein Chili-Cook-off und einen Saucenwettbewerb. Um die Gemeinschaft zu fördern, habe ich über die Jahre mehrere Projekte gestartet und daran teilgenommen – wie diverse Wanderpakete mit Chili-Samen und Internetlexika.
2005 wurde ich auf eine Capsicum-Art aufmerksam: die Capsicum pubescens (Rocoto). Ein Jahr später habe ich mich entschieden, mich vollends auf Capsicum pubescens zu spezialisieren, weil die anderen Sorten nicht so ganz nach meinem Geschmack waren. Bis 2010 reifte dann mein Entschluss, möglichst alle Varietäten dieser Art zu bekommen, in meinem Garten zu kultivieren und deren Wachstum zu dokumentieren. Mittlerweile habe ich in meinem Archiv 700 Varietäten verzeichnet, wobei ich die von anderen Chili-Freunden angebauten Sorten nicht aus dem Auge verliere.
2014 – 2018 habe ich einen großen Online Hot Shop unterstützt bei der Produktentwicklung und Marketing.
September 2018 habe ich das Chiliforum Hot-Pain.de übernommen.